Vita
Der Bassbariton Simon Tischler wird als Sänger mit einer „ausgesprochen noblen“, „makellos und sonor geführten“ Stimme mit „ausgezeichneter Diktion“ beschrieben. Besonders herausgehoben wird seine „nie nachlassende Ausdrucksstärke“, seine schauspielerische Leistung wird als „herausragend gut“ und „mitreißend glaubwürdig“ empfunden.
Nach erster Ausbildung in seiner Heimatstadt bei den Regensburger Domspatzen absolvierte er zunächst ein künstlerisches Studium im Fach Flöte bei Hermann Klemeyer und war Mitglied im Philharmonischen Orchester Würzburg.
Seine erste solistische Gesangsausbildung erhielt er bei Doris Döllinger an der HfM Würzburg und nahm im Anschluss ein Gesangsstudium bei Christian Elsner auf. Wichtige Impulsgeber sind daneben Michael Volle, Hedwig Fassbender, Hartmut Elbert, Gerold Huber und Frieder Bernius.
Aufgrund seiner großen Musikalität, seinem ausgeprägten Stilgefühl und seiner stimmlichen Vielseitigkeit ist er ein gefragter Konzertsänger und Operninterpret. Besonders prägend dabei ist die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Bruno Weil, mit dem er als Leporello in Don Giovanni debütierte und u.a. Die Schöpfung von Joseph Haydn zur Aufführung brachte.
Wegen der stilistischen Vielfalt und den schier unausschöpflichen Gestaltungsmöglichkeiten schlägt sein Herz gerade auch für die Musik jenseits der Opernbühne. So reicht sein Repertoire von Renaissancemusik über die großen Oratorien der Klassik und Romantik bis zur Musik des 21. Jahrhunderts.
Im Liedduo zusammen mit der Pianistin Kerstin Mörk gestaltete er regelmäßig Liederabende mit einem breit gefächerten Repertoire, reichend von den etablierten Zyklen bis hin zu kreativen Programmzusammenstellungen. Die künstlerische Zusammenarbeit begannen Tischler/Mörk mit dem 1. Preis beim Armin Knab-Wettbewerb für Lied.
Im Opernfach sang er Partien wie Leporello und Masetto in Don Giovanni, Papageno und Sprecher in Die Zauberflöte, Don Alfonso in Così fan tutte (Mozart), Budd in Albert Herring (Britten) oder Truelove in A Rake's Progress (Strawinsky) an Opernhäusern wie Augsburg, Würzburg und Koblenz.
Als Mitglied im Konzertchor des Bayerischen Rundfunks arbeitete er mit Dirigenten wie Mariss Jansons, Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen, Riccardo Muti, Christian Thielemann, Yannick Nézet-Séguin oder Thomas Hengelbrock, sein Engagement bei Ensembles wie dem Kammerchor Stuttgart (Frieder Bernius) ist durch zahlreiche CD-Produktionen dokumentiert.
Kurz vor einer schweren Erkrankung nahm er 2016 noch Beethovens „Neunte“ mit der „Tafelmusik Toronto“ unter Bruno Weil auf. Danach stellte er seine sängerische Tätigkeit vorerst ein und nutzte die durch zahlreiche rekonstruktive Operationen geprägte beinahe siebenjährige Rekonvaleszenzzeit neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Musik Würzburg für ein erneutes Studium: Er ist Zahnarzt.
Kritiken
- „Ob wutschäumend oder verzagt, ob den Engeln nah oder der Hölle – Tischlers Klangfülle, seine Technik, vor allem aber seine Ausdrucksfähigkeit überzeugten.“
- Felix Mendelssohn-Bartholdy „Elias“, Passau St. Peter, Ensemble Sonare Linz, Marius Schwemmer
- Passauer Neue Presse 27.01.2015 Barbara Osdarty
- „Sein wohlgeformter Bassbariton ist makellos und findet schon nach der ersten Arie den Beifall des Publikums.“
- Wolfgang Amadé Mozart „Don Giovanni (Leporello)“, Weikersheim Junge Oper, Bundesjugendorchester, Bruno Weil
- Hohenloher Tagblatt 30.07.2013 Felix Röttger
- „Mit seiner noblen, immer sicher und sonor geführten Stimme gab Simon Tischler den expressiven Miniaturen Kraft und Zärtlichkeit, finstere Dramatik, eruptives Pathos und weltmüde Sehnsucht.“
- Franz Schubert "Der Tod und das Mädchen – Liedprogramm“, Ansbach Karlshalle
- Fränkische Landeszeitung 14.04.2014 Thomas Wirth
- „Simon Tischler besaß die gebotene Beweglichkeit für die anspruchsvolle Partie. […]
- Das latente Augenzwinkern, das beim Vortrag so mancher Passage aus heutiger Sicht zwingend notwendig scheint, hatte jedoch nur Bassist Tischler im Ausdrucksrepertoire.“
- Joseph Haydn „Die Schöpfung“, Augsburg Kongreß im Park, Augsburger Philharmoniker, Bruno Weil
- Augsburger Allgemeine 25.03.2015 Stefan Dosch
- „Als Raphael überzeugte Simon Tischler mit markigem, weich timbriertem Bassbariton, der die Schöpfungsgeschichte wunderbar gewichtig sang, kraftvoll die „heftigen Stürme“, sanft den „allerquickenden Regen“ und den leise rauschenden Bach.“
- Joseph Haydn „Die Schöpfung“, Oberhaching St. Bartholomäus, Ricarda Geary
- Münchner Merkur 18.03.2015 prei
- „Simon Tischler sang mit der Sangesfreude und Unbekümmertheit, wie es in Mozarts Absicht lag.“
- Wolfgang Amadé Mozart „Papageno- und Leporello-Arien“, Oberalteich Kulturforum, Niederbayerisches Kammerorchester, Olivier Tardy
- Straubinger Tagblatt 03.01.2015 Theodor Auer
- „Der kurzfristig eingesprungene Bassbariton Simon Tischler überraschte mit profunder Tiefe und angenehmem Timbre“
- Johann Sebastian Bach „Weihnachtsoratorium“, Esslingen Stadtkirche, Oratorien-Verein Esslingen, Jörg Dobmeier
- Esslinger Zeitung 13.12.2011 Rainer Kellmayer
- „Ausdrucksstark, ohne in die Nähe des Pathos abzugleiten.“
- Johann Sebastian Bach „Weihnachtsoratorium“, Bad Kissingen Regentenbau, Mitteldeutsches Kammerorchester, Burkhard Ascherl
- Main-Post 23.12.2014 Werner Vogel
- „Simon Tischler überzeuge mit einer fulminanten Leistung.“
- Georg Friedrich Händel „Saul“, Würzburg Neubaukirche
- Main-Post 24.01.2014 Frank Kupke
- „Der Sänger brillierte vor allem mit enormer stimmlicher Beweglichkeit und nie nachlassender Ausdrucksstärke. […] Er glänzte darüber hinaus mit seiner sonoren Tiefe und präsentierte im Legato eine fantastische Atemtechnik.“
- Johann Sebastian Bach „Passionsarien“, Bachorchester Würzburg, Christian Kabitz
- Main-Post 02.04.2013 Frank Kupke
- „Ausgesprochen gut mit ausgezeichneter Diktion“
- Wolfgang Amadé Mozart „Don Giovanni (Leporello)“, Weikersheim Junge Oper, Bundesjugendorchester, Bruno Weil
- Fränkische Nachrichten 2013
- „Man hätte die Nadel zu Boden fallen hören können, als sich der Bass-Bariton des ehemaligen Domspatzen Simon Tischler erhob.“
- ◦Maurice. Duruflé „Requiem“, Regensburg Dom St. Peter, Regensburger Domspatzen, Roland Büchner
- ◦Mittelbayerische Zeitung 10.11.2014 Angelika Lukesch